Psychologie

In den Untermenüs finden Sie

  • Das Systemische Mensch Modell
  • Systemisches Training (basierend auf dem Modell)
  • Auswirkung in der Evolution
  • Auswirkung auf Religion

Leadership Psychologie

Für ein normales Projekt braucht es erfahrene Mitarbeiter, gute Organisation, Planung und Prozesse.

Für ein Hochleistungs-Projekt-Team braucht es ausgewählte Mitarbeiter und Leadership. Fachwissen ist nötig, am wichtigsten sind die richtigen Menschen.

In der Psychologie wird die Leadership Psychologie eher stiefmütterlich behandelt. Das ist auch verständlich. Ein großer Teil der Psychologie ist „klinische Psychologie“, also die Behandlung psychologischer Krankheiten. Selbst in einem anwendungsorientierten Studiengang wie der „Wirtschafts-Psychologie“ herrscht die Ansicht, die Absolventen würden später im Personalwesen (HR), Marketing oder Gesundheitsmanagement arbeiten. Praktisch nie wird davon gesprochen, dass es sich um eine Management Ausbildung handelt.

Von früherster Jugend an, habe ich mich für Technik interessiert, mir war früh klar, dass ich Ingenieurwissenschaften studieren werde. Im Studium reifte die Erkenntnis, dass es nicht ausreicht, die Technik zu verstehen, deshalb studierte ich Betriebswirtschaftslehre nebenbei. Mir war klar, dass Entscheidungen in Unternehmen immer technische und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen. Heute wird dies bspw. in Wirtschaftsingenieur-Studiengängen abgebildet.

Das wichtigste für einen Ingenieur ist die ingenieurwissenschaftliche Vorgehensweise. Man lernt als Ingenieur zu arbeiten. Vieles, was man im Studium an Fachwissen lernt, braucht man nie wieder. Aber man hat die Methode gelernt, wie man arbeitet und wie man lernt.

Und man ist im Studium entsprechend gefordert worden. An meiner Hochschule gab es im ersten Semester fünf schwere Prüfungen. Das war die erste Hürde. Wer diese nahm, hatte gute Chancen das Studium zu beenden. Es hat jedem gezeigt, welche Erwartungen an die Leistungsfähigkeit gestellt werden. Im dritten Semester waren nochmals einige sehr schwere Prüfungen. Das war die ultimative Hürde. Wer diese Prüfungen bestanden hatte, konnte sich sicher sein, dass er den Rest auch schafft. Nur 22% absolvierten das Vordiplom in geplant 4 Semestern, im Durchschnitt waren es 6-7 Semester. Der Durchschnitt für das gesamte Studium war 14,4 Semester.

Management zu lernen ist einfach. Leadership braucht einiges mehr. Ein Hochleistungs-Projekt-Team braucht Leadership, damit es funktioniert. Was gehört dazu? Psychologisches Verständnis, Methodenkompetenz und Selbstvertrauen.

Psychologieingenieur

Nicht zu verwechseln mit Ingenieurpsychologie. Ein Wirtschaftsingenieur ist ein Ingenieur, der ausreichend wirtschaftliches Verständnis erworben hat. Ein Psychologieingenieur ist ein Ingenieur, der ausreichend psychologisches Verständnis erworben hat, insbesondere im Anwendungsfeld der Betriebswirtschaftslehre. Mögliche Jobs für Absolventen sind wahrscheinlich nicht HR oder Marketing, sondern eher komplexe Projekte, PMO und Projektleitung aber natürlich auch Management. Für Ingenieure ist es irritierend von Menschen gemanaged zu werden, die nicht verstehen, was sie machen und warum.

Psychologieingenieur ist ein sehr fordernder Studiengang. Dieser beinhaltet Ingenieurwissenschaftliches Vorgehen und Methoden, Wissen über das Verhalten von Menschen und hohe praktische Relevanz.

Eigentlich sollte ein Grundkurs Psychologie in jedem Ingenieurwissenschaftlichen Studiengang enthalten sein. Der Sinn eines jeden Ingenieur-Studienganges ist u.a. ausreichendes Selbstvertrauen zu vermitteln. Man könnte jedoch geneigt sein, dass die Psychologie als Wissenschaft eher einen Minderwertigkeitskomplex hegt. Man vergleicht sich mit der Physik oder den Naturwissenschaften und legt äußersten Wert auf die richtige wissenschaftliche Arbeitsweise. Es ist fast so als ob es noch ein schlechtes Gewissen gibt für einige Arbeiten Sigmund Freuds oder für Lobotomien.

Dabei beschäftigt sich die Physik im Gegensatz zur Psychologie mit „lächerlich“ einfachen Problemen, wie der Planetenbewegung und hat in ihrer Vergangenheit jahrhundertelang and vollkommen abstrusen Theorien festgehalten, die man einfach hätte widerlegen können: „was schwerer ist fällt schneller“, „die Erde ist eine Scheibe“, „perfekte Kreisbahnen“ oder „alles dreht sich um die Erde“. Demgegenüber beschäftigt sich die Psychologie mit einem Menschen, mit ca. 100 Milliarden Neuronen, mit ca. 1 Billiarde Verbindungen, alles mögliche ist miteinander vernetzt, das ganze ist plastisch und verändert sich ständig. Jedes Neuron ist sozusagen ein Minicomputer. Die Komplexität dieses Systems ist unvorstellbar hoch. Sich damit zu beschäftigen und das Verhalten von Menschen zielgerichtet beeinflussen zu wollen, setzt also ein gehöriges Maß an Selbstvertrauen und ingenieurwissenschaftliches Vorgehen voraus.